Sonntagsöffnung verhindern!

Hintergrund, wieso ich mich zu dieser eigentlich dümmlichen Diskussion äußere: Dr. Helmut Martin (CDU) fordert, zusammen mit seiner Landtagsfraktion, anlasslose Sonntagsöffnungen im Einzelhandel, um die coronabedingten Umsatzeinbußen zu kompensieren. Das ist aus meiner Sicht nicht nur vollkommener Nonsens, sondern obendrein auch verfassungsrechtlich – Gott sei Dank – nicht möglich.Wer die Probleme der Pandemie auf dem Rücken der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer austragen will, ist weder sozial, noch verantwortungsbewusst! Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage: Der Staat muss hier bei kleinen Unternehmen eingreifen, sowie die Unter- und Mittelschicht in dieser schwierigen Situation unterstützen, denn gerade diese Einkommensschichten sind derzeit prozentual die größten Verlierer. Meiner Meinung nach ist genau das die Aufgabe unseres Sozialstaates!Der aktuelle Lockdown könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, um die Infektionszahlen niedrig zu halten. Folgenschwer ist deshalb gerade jetzt, nicht-systemrelevante Einrichtungen und Geschäfte zu öffnen. In dieser schweren Zeit müssen wir als Gesellschaft solidarisch zusammenstehen, um die Krise erfolgreich meistern zu können. Der Staat zieht sich, wohl auch bedingt durch die schwarze Null, völlig aus der Affäre! Oma-Erna ist mit ihrer schmalen Rente und als Teil der Risikogruppe wichtiger als Großkonzerne und Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter!Eine Grundversorgung besteht sowieso schon (auch vor der Pandemie), dank Gastronomie und Tankstellen, auch an Sonntagen. Ich bin froh, dass zumindest ein Teil der Gastronomen, trotz Beschränkungen, öffnen kann und wünsche mir aber ausreichende Hilfen für die kleinen Gastronomen und die Beschäftigten in dieser Branche, die seit Monaten auf dem Trockenen sitzen!Finanzieren könnte man das alles unter anderem ganz nach dem Motto: Nehmen wir’s von den Reichen! Das reichste 1 Prozent besitzt 35 Prozent des Gesamtvermögens in Deutschland. Eine einmalige Vermögensabgabe der reichsten Deutschen wird helfen einen Großteil der Kosten zu decken! Das Konzept der Partei DIE LINKE. sieht hier eine Vermögensabgabe von 10-30 Prozent des Gesamtvermögens, verteilt auf 20 Jahre, vor. Die Freibeträge belaufen sich auf zwei Mio.€ auf Privat- und fünf Mio.€ auf Unternehmensvermögen. So käme man auf Gesamteinnahmen in Höhe von 310 Mrd.€. Dafür spricht aus meiner Sicht die Tatsache, dass, gerade jetzt in der Krise, die Reichen immer reicher werden und die unteren Einkommensschichten immer weniger bekommen. Die Schere geht immer weiter auseinander!